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Seit 1996  haben wir heute über 70 Kunstauktionen durchgeführt. Unsere Schwerpunkte: europäische und asiatische Druckgrafik, Bibliophilie, Asiatika und Kunst des 20. Jahrhunderts (Multiples, Plakate, Ephemera u.a.). 

Zwei mal jährlich (Frühjahr/Herbst) veranstalten wir Auktionen zum Kerngeschäft, im Sommer ergänzt eine Antiquitätenauktion das Jahresprogramm.  

 

Zu unseren Leistungen gehören außerdem Geschäfts- und Nachlassauflassungen, Antiquitätenhandel und Erstellung von Wertgutachten.

Jens Scholz M.A., Inhaber und von Hause aus Sachverständiger für Europäische Druckgrafik und Bücher 16.-20. Jahrhundert.

Über uns

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Herr Scholz, wie kamen Sie zum Auktionshaus?
Nach dem Kunstgeschichtsstudium in Hamburg kam ich 1987 durch Vermittlung eines Museumskustoden zu Van Ham in Köln. Dazu muss man sich erinnern: In der damals dominierenden „kritischen Kunstwissenschaft“ war unter Studenten der Handel mit Artefakten nahezu tabuisiert. In die Niederungen des Kunsthandels begab man sich einfach nicht.

Van Ham bot mir damals die Stelle für die Katalogisierung von Druckgrafik und Zeichnungen an. Ich musste ganz von vorne anfangen, alles war für mich total neu. Aber das Auktionshaus nahm mich in die Lehre, von den Kunden bei den Vorbesichtigungen lernte ich den Rest.

Nach neun Jahren war dort Schluss, und ich habe mich mit dem erworbenen Sachverstand in den genannten Warengruppen selbständig gemacht.

Welche Eigenschaften braucht man in Ihrem Beruf?
Um es mit dem Kunsthistoriker Aby Warburg zu sagen: das Menschenrecht des Auges. Man sollte sehen, sehen, und verstehen. Ferner sind Netzwerktechniken nicht zu verachten.

Wie viele Lose werden bei Ihnen pro Jahr aufgerufen?
1500 bis 2000.

Was war Ihr spektakulärster Zuschlag?
Das waren 154 000 Euro netto im Frühjahr 2013 für Emil Noldes Farblithografie „Junges Paar“ von 1913.

Über welche Auktion lachen Sie bis heute?
Meine 10. Auktion im September 2000: „Historische Fotografie“. Ganze drei Bieter saßen im Saal. Der Fotografie bin ich trotzdem treu geblieben. Am 14. November findet bei uns die Versteigerung der Fotobibliothek des Otto-Steinert-Schülers Gerard Klijn (1944–2014) statt.

Welches Objekt verfolgt Sie bis heute?
Die fünfteilige Zeitung „Mechano“, die ich 2006 in der Auktion „Dada-Sammlung, Teil I“ zum Aufruf brachte. Dafür wurde mir erstmals ein Off-Limit-Gebot übermittelt. Der Hammer fiel bei 21.000 €

Was würden Sie gerne einmal versteigern?
Den noch offenen zweiten Teil dieser Dada-Sammlung.

Was würden Sie nie zur Auktion annehmen?
Würmer, Schädlinge, Schwammbakterien und andere Obstbaumfeinde.

Welches Sammelgebiet halten Sie für verkannt?
Akzidenzen und Ephemera sowie mir noch unbekannte Kulturgüter, in denen sich bestimmt etwas vom jeweiligen Zeitgeist ihrer Entstehung einfangen lässt.

Ihr Traumstück, auf das Sie selbst gern bieten würden?
Wolf Vostell „B 52“-Objekt – der Lippenstiftbomber, eine Ikone des politischen Realismus der Sechziger und Siebziger.

Und abseits der Kunst: Wo schlagen Sie sonst gerne zu?
Beim Segeln und beim Straßenrennrad.

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsort in Köln?
Die romanische Seefahrerkirche St. Maria Lyskirchen, ein herrlicher Ort für jede Ruhe und Pause.

 

Quelle des Interviews: Kunst und Auktionen Nr. 12, 2014

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